Der Himmel über Berlin

Deutschland/Frankreich 1987, 127 Minuten

Regie: Wim Wenders

Darsteller: Bruno Ganz (Damiel), Otto Sander (Cassiel), Solveig Dommartin (Marion), Curt Bois (Alter Mann), Peter Falk (Peter Falk)

»Der Himmel über Berlin« ist einer der wenigen westdeutschen Filme in dem Berlin als geteilte Stadt auftaucht. Die Engel Damiel und Cassiel wandern durch die durch Ideologie und Mauer geteilte Stadt. Sie sind unsichtbar, nur Kinder können sie sehen und ehemalige Engel können sie spüren. Mauern sind für sie kein Hindernis, der Himmel steht offen und so begleiten die beiden die Bewohner, sehen und hören in die Stadt. Da gibt es den Chauffeur mit deutscher Vergangenheit, Peter Falk »Colombo«, der gerade ein Film in Berlin dreht, einen Selbstmörder, ein Unfallopfer und einen alten Mann, der ebenfalls durch die Stadt wandert und versucht die Plätze von früher wieder zu erkennen. Doch das alte Berlin ist nicht mehr, die Strassen anders als früher und der Potsdamer Platz eine Brachfläche. Die Stadtlandschaft ist lückenhaft, die Vergangenheit spiegelt sich dort nur in den Erinnerungen des Mannes wieder, die Damiel und Cassiel hören können. Die Gegenwart hat im Niemandsland der geteilten Stadt ihren Platz noch nicht gefunden oder kann sie nicht finden. Eines Tages erblickt Damiel die schöne Trapezkünstlerin Marion und verliebt sich in sie. Er beginnt sein Dasein in Frage zu stellen und spürt das Verlangen die Welt als Mensch erfahren zu können. Damiel gibt sein sicheres Leben als Engel auf und wird sterblich, um zu erleben was kein Engel weiß - die sinnlichen Erfahrungen des Lebens.

Wim Wenders wurde 1945 in Düsseldorf geboren und studierte ab 1963 zunächst Medizin und danach Philosophie und Soziologie. Er brach das Studium ab und wurde Bürohilfe beim Düsseldorfer Büro von United Artists. Nach einer erfolglosen Bewerbung 1966 bei der Filmschule Paris und einem einjährigen dortigen Aufenthalt ging er an die neu gegründete Hochschule für Film und Fernsehen in München. Von 1968 bis 1972 verfaßte er Filmkritiken für die Süddeutsche Zeitung und Filmkritik. Als einer der wenigen deutschen Künstler, die auch international angesehen sind, wurde Wenders bereits in Venedig mit dem Goldenen Löwen (1982), in Cannes mit der Goldenen Palme (1984) und in Berlin mit dem Felix (1988) ausgezeichnet. Wenders ist Mitglied der Akademie der Künste und Präsident der European Film Academy. Zu seinen wichtigsten Werken gehören »Alice in den Städten« »Paris, Texas« und »Am Ende der Gewalt«.


Der Himmel über Berlin
08.01. - 14.01.04

Vortrag: »Mauer-, Himmel- und Berlinfilme«, Dr. Kurt Laser (Historiker & Autor)