Mathilde Eine große Liebe
Tragikomödie, Frankreich 2004, 134 Minuten
Regie: Jean-Piere Jeunet
Darsteller: Audrey Tautou, Gaspard Ulliel, Jean-Pierre Becker, Dominique Bettenfeld, Clovis Cornillac
Am Ende des Ersten Weltkriegs macht sich die junge Französin Mathilde auf die Suche nach ihrem offiziell gefallenen Verlobten Manech. Er wurde an der Front wegen angeblicher Selbstverstümmelung mit vier weiteren Soldaten von einem Kriegsgericht zum Tode verurteilt und mehreren Augenzeugen zufolge aus dem Schützengraben heraus ins Niemandsland zwischen die Fronten zu den Deutschen befohlen, wo er im Kugelhagel starb. Doch Mathilde glaubt nicht an diese Version. In der unerschütterlichen Hoffnung, dass ihr Geliebter noch am Leben sein muss, setzt sie ihr gesamtes Vermögen ein, um auf eigene Faust mit Hilfe eines Detektives herauszufinden, was damals wirklich im Schützengraben geschehen ist. Je mehr Menschen sie begegnet, um so mehr Versionen bekommt sie zu hören. Aber mit jeder Information nähert sie sich auch der Wahrheit und damit dem Grauen des Ersten Weltkrieges. Jean-Pierre Jeunet wollte schon immer Jacques Tardis Abenteuer der Adele de Blanc-Sec verfilmen und vermutlich wäre er der einzige, der es schaffen würde dieses Meisterwerk umzusetzen. Statt dessen hat er Mathilde gemacht: Tardis Adele findet sich darin ebenso wieder wie Gestalten, Visionen und Panels aus Tardis »Grabenkrieg« und der »Soldat Varlot«.
Die fabelhafte Welt der Amélie
Komödie, Frankreich 2003, 120 Minuten
Regie: Jean-Piere Jeunet
Darsteller: Audrey Tautou, Mathieu Kassovitz, Rufus, Serge Merlin, Jamel Debbouze, Yolande Moreau
Es war einmal ein ganz besonderes Mädchen namens Amélie Poulain. Als sie noch ein Kind war, sah sie, wie eine Touristin von Notre Dame auf ihre Mutter hinabstürzte, die auf der Stelle tot war. Ihr Vater war darüber so erschüttert, dass er von da an seine ganze Zuneigung einem Gartenzwerg schenkte. Amélie wächst auf sich allein gestellt auf und verlässt das Haus ihres Vaters, um Kellnerin in einem Café im Pariser Künstlerviertel Montmartre zu werden. In ihrem Leben nehmen die Phantasie und die kleinen Freuden des Alltags einen großen Platz ein. Eines Tages trifft sie einen Entschluss, der ihr Leben völlig verändert: Sie möchte andere glücklich machen. So schreibt sie ihrer Hausmeisterin im Namen des verschollenen Ehemannes Briefe. Ihrem Vater macht sie Lust auf Reisen, indem sie seinen Gartenzwerg entführt, und ihn dank der Hilfe einer Stewardess um die Welt reisen lässt... Da begegnet Amélie einem mysteriösen Mann, Nino Quincampoix. Nino sammelt Passfotos, die er in Automaten findet. Amélie verliebt sich in ihn, doch sie ist zu schüchtern diese Liebe zu gestehen. Es beginnt ein Versteckspiel durch ganz Paris. Auch in Amélie spiegelt sich schon ganz deutlich die Freundschaft zwischen Tardi und Jeunet wieder. Durchblättert man die Graphic Novels von Tardi so entdeckt man viele Pariser Orte aus Amélie wieder, Treppen, Metroeingänge, Denkmäler oder Häuser. Auch sonst ist dem Film deutlich eine Affinität zum französischen Comic anzumerken. Der Perfektionismus der sich durch jeden Frame zieht, die Farbgebung und den sehr künstlerischen reportageartigen Stil.
|
|
|