Robotic Angel
Japan 2000, 107 Minuten
Regie: Rintaro (Shigeyuki Hayashi)
In der Gigastadt Metropolis lässt Technokrat Duke Red von dem dubiosen Wissenschaftler Dr. Laughton ein Abbild seiner toten Tochter erschaffen: Tima, ein Hybrid aus Maschine und Mensch soll die Herrschaft über Metropolis antreten. Ihr Thron wird auf dem Ziggurat stehen, benannt nach dem Turm in Babel, Demonstration der Macht und Überlegenheit Duke Reds über die eigentlichen Verwalter der Stadt und ihre Bewohner. Metropolis ist bereits eingeteilt in eine Klassengesellschaft, der sowohl Menschen als auch Roboter unterworfen sind. Die Pläne Dukes Red werden gestört, als sein übereifriger und eifersüchtiger Ziehsohn Rock das Laboratorium des Wissenschaftlers Laughton in Brand setzt, um Tima zu vernichten. Doch Kenichi, ein kleiner japanischer Junge, rettet Tima und freundet sich mit ihr an. Auf ihrer Flucht vor dem schießwütigen Rock geraten Tima und Kenichi schließlich in die Revolution der Unterprivilegierten... Bereits in den Jahren 1947 bis 1949 entwarf Osamu Tezuka, der Vater des Manga, »Metropolis«, das vom Drehbuchautor Katsuhiro Otomo (bekannt durch den Anime-Klassiker »Akira«) 2000 in »Robotic Angel« umgesetzt wurde. Tezuka schuf unter anderem Zeichentrickfiguren wie Astro Boy und Kimba, den weißen Löwen, die schon vor Jahrzehnten begeisterten. Die Geschichte um Tima, das hybride Wesen auf der Suche nach seiner Identität und seinem Platz in einer von Macht und Hass beherrschten Welt, ist ein Plädoyer für Toleranz und Liebe. In einem Setting, das mit Anleihen aus Fritz Langs »Metropolis«, Bogart-Filmen und der vorchristlichen Mythologie spielt, werden lebendige Charaktere ausgeformt, die sich nicht auf Gut und Böse reduzieren lassen.
Dead or Alive
Japan 2000, 107 Minuten
Regie: Takeshi Miike
Darsteller: Riki Takeuchi, Show Aikawa
Der skrupellose Ryuichi, Sohn chinesischer Einwanderer, sucht Macht und Geld in der Unterwelt des Tokyoter Vergnügungsdistriktes Shibuya. Als Kopf einer kleinen, schlagkräftigen Gang, deren Morde und Raubüberfälle die alteingesessenen japanischen Yakuza und die chinesischen Triaden provozieren, steht er schnell im Mittelpunkt eines blutigen Bandenkrieges. Der unterbezahlte Cop Jojima soll in diesem Chaos der Kriminalität für Ordnung sorgen. Auch in seinem Privatleben könnte es besser laufen: seine Frau ist ihm fremd geworden, vermutlich weil beider Tochter sterbenskrank ist. Nur noch eine teure Operation kann ihr helfen. Auch Ryuchi hat eine schwache Seite: seinen aus den USA zurückgekehrten Bruder, der erst jetzt realisiert, wie sein Auslandsstudium finanziert wurde. Der Kampf um Macht und Moral eskaliert, bis der Yakuza und der Cop sich am Ende gegenüberstehen, aber nicht mehr dieselben sind… Miike nahm einschneidende Veränderungen vor im ursprünglichen Drehbuch vor, so dass aus der klassischen Yakuza-Genrestory ein formal durchgeknallter Comic-Strip wurde. Zwischen der schwindelerregenden und bildgewaltigen Eröffnungssequenz, die mit stakkatohaften Schnitten eine wilde Mischung bizarrster Ideen präsentiert, und einem alle Erwartungen sprengenden Ende, erzählt Miike in ruhigen Bildern vom gewalttätigen Treiben der Gangster und gewährt dem Zuschauer einen düsteren Blick nicht nur auf die Yakuza.
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